Suche
Close this search box.

Erst die Pflicht, dann die Kür – Goslar zeigt zu Hause eine bärenstarke Mannschaftsleistung und belohnt sich mit der Tabellenführung

Die Herren des 1. VC Goslars zeigten vor einer gute gefüllten Heimkulisse eine überzeugende Mannschaftsleistung und bleiben in dieser Saison nach dem dritten Spiel ohne Satzverlust. Insbesondere gab es einen wertvollen Heimsieg gegen den ambitionierten Absteiger aus der Landesliga, der den direkten Wiederaufstieg ins Auge gefasst hat.

1. VC Goslar : SG STV/MTV Salzgitter II 3:0 (25:12 | 25:15 | 25:16)

Der Spieltagfokus lag klar auf dem ersten Spiel. Gegen Salzgitter, immer ein geschätzter Gegner der Goslarer, kam es bereits in der Vergangenheit zu spannenden Begegnungen. So begannen die Goslarer auch mit ihrer vermeidlich stärksten Sechs, um möglichst nichts anbrennen zu lassen und sich wichtige Punkte für die Saison zu sichern.

Doch Salzgitter konnte seinen Aderlass vor der Saison nicht durch Neuzugänge leistungsgerecht kompensieren. Durch krankheitsbedingten Ausfall musste zudem noch ein Spieler aus der der dritten Mannschaft hochgezogen werden. Salzgitter spielte zwar couragiert, es gelang aber nicht, ein angemessenes Angriffsspiel aufzubauen und es fehlte an Aufstellungsalternativen.

Die Goslarer hingegen legten druckvoll und konzentriert los. Man wollte die Gäste gar nicht erst ins Spiel kommen lassen und ein abtasten der Leistungsstände vermeiden. So konnte Zuspieler Mathias Krosta, nach einer weitestgehend durch Libero Frank Zscheile gut organisierten Annahme und Abwehr, seine Angreifer flexibel in Szene setzen. Nur in Satz 3 kam der Schlendrian und ein sich nie aufgebende Salzgitteraner Mannschaft kam nach einem 8:14 Rückstand, noch auf 15:18 ran. Goslar nahm sich seine erste Auszeit des Tages und nach einer klaren Ansprache und Hinweise auf die Defizite, war es letztendlich eine Aufschlagserie (7) von Bohdan Dudnyk, die für ein dann doch klares Ergebnis sorgte und Goslar die erhofften 3 Punkte verdientermaßen bescherte.

1. VC Goslar : SV Olympia 92 Braunschweig 3:0 (25:15 | 25:22 | 26:24)

Die Olympioniken aus Braunschweig waren für Goslar schwer einzuschätzen. Als klarer Absteiger der Vorsaison, konnten sie ihre Neuzugänge gut integrieren und peilen den Wiederaufstieg an. Dieses unterstrichen sie auch bereits durch ihre beiden Auftaktsiege ohne Satzverlust. So traten die Braunschweiger auch technisch und von der Spieltagsvorbereitung professionell auf.

Goslars Plan war von Beginn an selbstbewusst aufzuspielen und abzuwarten, was möglich ist. Mit veränderter Aufstellung ging man ins Spiel, wesentliche Änderung war dabei der Zuspielerwechsel. Neuzugang Frederic Töpfer erhielt das Vertrauen des Trainers und begann für den etatmäßigen Zuspieler Mathias Krosta.

Braunschweig trat äußerst selbstbewusst auf, doch ihre zeitweise zum Vorschein kommende Überheblichkeit und das durch die Goslarer erhöhte Tempo, überforderte die Gäste in Satz 1, der überraschenderweise ungefährdet klar und verdient an Goslar ging. Dieser Satz beflügelte die Mannschaft und Fans und man wusste, dass hier heute was möglich sein könnte.

Doch die Gäste wandelten sich, wussten nun, das die Goslarer am heutigen Tag nicht zu unterschätzen sind, brachten einen neuen Angreifer ins Spiel und steigerten ihr Spielniveau. Goslar spielte aber nun durch einen engagierten und gut agierenden Zuspieler Frederic Töpfer weiterhin stark auf und ging schnell mit 7:1 in Führung. Zeitweise fehlte zwar der Druck im Angriff, was aber durchaus über eine überlegte Spielweise und platzierte Bälle in die freien Räume kompensiert wurde. Mitte des Satzes wurden die Braunschweiger stärker und Goslars Konzentration ließ kräftebedingt, nach mittlerweile fast 5 Sätzen in den Beinen, ein wenig nach. So punktete Braunschweig meist doppelt und glich erstmalig beim 15:15 aus. Grund genug, was elementares zu ändern. So kam es zu einem Zuspielerwechsel auf Goslarer Seite, um dem Spiel neue Impulse zu verleihen. Dieser strategische Wechsel ging auf, die Annahme verbesserte sich wieder und Goslar wusste, dass sie sich mit dem Gewinn des zweiten Satzes bereits den vierten Punkt des Spieltages sichern konnten, was das erklärte Ziel war. Der weitere Spielverlauf verlief auf Augenhöhe und war auf beiden Seiten durch eine agile Spielweise geprägt. Spannende Ballwechsel fanden jedoch meist das glücklichere Ende bei den Gastgebern, die beim Stand von 22:21 nochmals eine Auszeit zum Kräftesammeln nahmen, was auch die nötige Luft verschaffte, um Satz 2 mit 25:22 für sich zu entscheiden.

Braunschweig war sichtlich irritiert. Ihr Plan, 3 Auswärtspunkte aus Goslar zu entführen, ging nicht auf und punktlos wollten sie nicht abreisen. Goslarer wechselte wieder seine Zuspieler, was sich an diesem Tag als gutes taktisches Stilmittel zeigte, was den Goslarer bisher leistungsbedingt in der Vergangenheit so nie möglich war. Braunschweig spielte immer stärker und selbstbewusster auf, Goslar erlaubte sich in der Feldabwehr mehr Fehler, überzeugte aber immer mehr im Block und kompensierte dadurch auch zeitweise die schwächeren Angriffe. Der Satz verlief somit ausgeglichen, mit leichten Vorteilen bei den Gästen, die aber ihre 21:18 Führung noch aus der Hand gaben, da die durch die Fans nun gepuschten Goslarer nochmals alles Spiel investierten und Punkt für Punkt ran kamen. Braunschweig wirkte auf einmal leicht verunsichert, nahm beim 21:21 nochmals eine Auszeit. Auch die kurz darauf folgende Auszeit beim Stand von 22:23 der Goslar, unterstreicht den engen Satz und die Bedeutung des Ausgangs. Es folgte eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung zu Gunsten der Goslarer. Fraglich war, ob der Ball nach einem Goslarer Block noch die Linie touchierte oder nicht. Diesen Ballwechsel noch im Kopf, folgte noch eine unbeholfene Braunschweiger Angriff zum Punktverlust und es hieß 24:23 für Goslar. Die Halle tobte nun, es kam zum Satzfinale mit offenen Visier und dem glücklicheren Ende für die Heimmannschaft, die ihren Gefühlen freien Lauf ließ und sich nun als Spitzenreiter feiern ließ.

Es war ein hartes Stück arbeitet. Wäre Satz 3 noch verloren gegangen, wäre das Spiel mit Sicherheit noch ins Tiebreak gegangen. Dabei wäre es sehr fraglich gewesen, ob die Kräfte der Goslarer gegen die doch eher athletischen Braunschweiger dann noch gereicht hätten. Die Fans, den an dieser Stelle für die Unterstützung ein großer Dank ausgesprochen wird, sind an diesem Tag auf jeden Fall auf ihre Kosten gekommen. Sie attestierten der Mannschaft ebenfalls ein couragierte Leistung und ein spannendes Spiel, in dem Abderrahim Addi durch seine Spielweise immer wieder für „Spielwitz“ sorgte./bae

1. VC Goslar : SG STV/MTV Salzgitter II
1. VC Goslar : SV Olympia 92 Braunschweig