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Erste Saisonniederlage und Verlust der Tabellenspitze

In einer turbulenten Partie, die durch sehr fragwürdige Entscheidungen eines nicht regelgerecht lizenzierten Schiedsgericht angeheizt wurde, gab es für Goslar nicht nur eine gelbe und eine überraschende rote Karte, deren Berechtigung der Schiedsrichter auch nach Abpfiff nicht ausreichend darlegen konnte, sondern auch die erste Saisonniederlage, die klar ausfiel.

USC Braunschweig V : 1. VC Goslar 3:0 (25:20 | 25:16 | 25:22)

Klare Ansage von Trainer Peter Meyer vom USC Braunschweig V vor der Partie: „Wir werfen heute alles in das erste Spiel und haben alle Spieler aktiviert, die verfügbar sind. Wir wollen gewinnen und aufsteigen.“ Die Worte von Trainer Martin Baensch vom 1. VC Goslar hingegen waren zurückhaltender: „Wir sind nicht gekommen um zu verlieren, aber wir müssen nicht, sondern wir können gewinnen.“ Klar ist, das die Goslarer als ungeschlagener Tabellenführer zu dem Gejagten gehört, aber die Goslarer haben bereits über den Erwartungen gespielt, haben keine Aufstiegsambitionen und ihr Saisonziel, gesichertes oberes Mittelfeld, bereits fast erreicht.

Die Goslarer konnten in ihrem letzten Spielen bereits selten richtig überzeugen. Ihre stärksten Spiele zeigten Sie bisher gegen den Tabellendritten und -vierten der Liga, dem SV Olympia 92 Braunschweig und TV Jahn Wolfsburg. Das Hinspiel gegen die Braunschweiger wurde zu Hause aber auch in einer packenden, durchwachsenen Partie im Tie-Breack gewonnen.

Der erste Satz begann bereits stimmungsvoll. Beide Mannschaften lieferten sich einen offenen, fairen Fight. Die Goslarer agierten in der Annahme stabiler als zuletzt, bedienten aber zu häufig Zuspieler Frederic Töpfer mit zu ungenauen Anspiel, was ihm Mühe machte, seine Angreifer angemessen in Szene zu setzen. Die Abwehr war auch wieder beweglicher als zuletzt, dennoch war die Feldaufteilung phasenweise zu löchrig, was die Braunschweiger zu nutzen wussten. Bis zum 17:17 lief die Partie dennoch insgesamt nicht nur nach Punkten ausgeglichen, dann wurde das Angriffsspiel der Goslarer schwächer und das Spiel unruhiger. Insbesondere das junge Schiedsgericht tat der Partie nicht gut, da viele Spielsituationen vom unerfahrenen 1. Schiedsrichter sehr fragwürdig bewertet wurden und dieser vom Spiel eine andere Wahrnehmung hatte, als viele andere in der Halle. Dieses führte dann auch, ohne vorherige mündliche Verwarnung, gleich zur gelben Karte gegen Mannschaftsführer Sebastian Dorn, der dem Schiedsrichter zu lautstark monierte. Der Satz ging dann durch einige unkonzentrierte Handlungen der Goslarer und einem fehlerarmen Spiel der Braunschweiger, zum Schluss dann doch klar und verdient an die Gastgeber.

Im zweiten Satz lief dann insbesondere im Angriff viel zu wenig, was die Braunschweiger durch eine sichere Annahme und einem postwendenden besseren Gegenangriff für sich nutzte. Die Goslarer agierten zunehmend ideenlos, was auch das Spiel insgesamt für die Gastgeber durchschaubar machte und es für Goslar eine klare Satzniederlage bedeutete.

Der dritte Satz sollte nochmals ein Aufbäumen zeigen. Diagonalspieler Adderrahim Addi wechselte auf die Stellerposition, um dem Spiel andere Impulse zu geben. Dieses gelang insgesamt auch bis zum 19:19 ein wenig besser, was auch dem etwas zurückhaltenden Braunschweiger Spiel geschuldet war. Doch dann lief im Block- und Angriffsspiel nichts mehr zusammen und der Satz ging insgesamt verdient an die Braunschweiger. Zum Aufreger kam es in diesem Satz beim 11:9 aber auch bei einer roten Karte wegen grober Unsportlichkeit, wie der 1. Schiedsrichter es bewertete, als ein vom Gegner klar außerhalb der Antenne gespielte Ball gegen die Goslarer gewertet wurde, da das Schiedsgericht sich trotz seiner Unerfahrenheit und ausreichender Möglichkeiten dazu entschieden hat, ohne Linienrichter das Spiel zu leiten, und der Spieler seinen Unmut hierüber in Richtung seiner eigener Bank laufend kundtat. Dieses erfolgte jedoch ohne Tätlichkeiten, beleidigender Worte oder Aktionen gegen Schiedsrichter und Gegner, weshalb auch diese Entscheidung nach dem Spiel noch diskutiert wurde.

Insgesamt war es für die Goslarer ein gebrauchter Tag und für die Braunschweiger ein verdienter Erfolg, der durch das Schiedsgericht unnötig an Glanz verlor. Dennoch könnte es möglich sein, dass die Partie wiederholt werden muss, da die Goslarer gegen das nicht regelkonform eingesetzte Schiedsgericht Protest eingelegt hat. Bis dahin sind die Braunschweiger aber, mit einer gewonnenen Partie mehr, neuer Tabellenführer der Bezirksliga./bae